China Resumee nach 2 Wochen

1) SPRACHE
Nicht, dass wir das vorher nicht gewusst hätten…  Wir können kein Chinesisch! Aber die Erfahrung, zu einer Sprache eines Landes überhaupt null Zugang zu haben, ist dennoch neu. Kein “Danke”, kein “bitte” “ja”, “nein”, keine Zahlen 1 bis 10. Null, niente, zero!!! Weder verstehen, noch sprechen, noch lesen…
Und auch wenn wir natürlich versucht haben, das ein oder andere Wort in unser Gehirn zu pressen, so sind wir uns nicht sicher, dass es auch in gewünschter Weise ankommt, sollten wir es gebrauchen.
Es ist einfach komplett unvorstellbar, wie sich die Chinesen so unterhalten können. Das kann einfach keine Sprache sein – diese eigenartigen Laute, die sie sich oftmals laut entgegenschreien.

Aber Gott sei Dank haben wir ja unsere “chinesischen Freunde”. Zum einen Lu, die uns beim Grenzübertritt von Hong Kong (wo man mit Englisch ja noch einigermaßen durchkommt) nach Shenzhen zur Seite stand: Ausfüllen eines extralangen chinesischen Fragebogens wegen der Schweinegrippe; Polizeiuntersuchung des Surfgepäcks wegen Verdacht auf Zigarettenschmuggel – ??? – hat fast so ausgesehen als wären wir die ersten Menschen überhaupt gewesen, die Surfbretter nach Shenzhen gebracht haben; Suche nach dem halbillegalen Taxi-Van, weil ein normales Taxi ja nicht funktioniert mit den Bags… Ohne Lu und ihr Chinesisch wären wir wohl nicht dort angekommen wo wir hinwollten – oder vielleicht 3 Tage später.

Weiter in Peking hatten wir Steve&Friends, die uns in vielen Situationen Übersetzungsdienste leisteten: Zugticket kaufen, Essen bestellen, Myanmar Visum arrangieren und Taxi fahren. Ist ja nicht so, dass ein Taxifahrer in Peking weiß wo er hin muss, wenn man ihm das Ziel ansagt. So haben wir entweder eine Peking Stadtkarte auf Chinesisch mitgenommen und das Ziel eingekringelt oder Steve angerufen und das Handy an den Taxi Fahrer weitergereicht. Besonders kam uns das bei der Taxifahrt zum Bahnhof zugute, als wir noch eine halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges hatten und nur im Stau standen. Dank Steve hat der Taxifahrer sich dann wirklich Mühe gegeben, einen Weg durch die komplett verstaute Stadt zu finden, so dass wir in letzter Minute in den Zug gesprungen sind.
Hilfreich ist auch der Lonely Planet – unser special friend – der auch immer die chinesischen Zeichen neben die Hotels und Sehenswürdigkeiten malt.

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Spannend wird es jetzt die nächsten Tage, in den südchinesischen Dörfern, wo man nicht mal Mandarin spricht, aber das is eigentlich auch egal… dann sagen wir halt nicht mal mehr “Danke”, sondern grinsen einfach nur!

2) MENSCHEN
Viele, viele, viele… Meistens eigentlich nett bzw. hilfsbereit, zumindest unsere “Bekanntschaften”. Wirken allerdings wegen dieser komischen Sprache oft etwas unfreundlich.
Eklig? Ansichtssache… Ja, sie spucken, rülpsen und röcheln! Aber sie spucken einen nicht an. Es gilt halt einfach nicht als unhöflich oder grausig, das zu tun. Vielleicht wären wir ja darüber ganz froh, wenn’s bei uns auch als normal gelten würde…

Dreckig? Nein, das können wir nun wirklich nicht bestätigen – sicher nicht dreckiger als wir. Öffentliche Toiletten sogar sauberer, die im Zug, naja, geh mal bei uns auf einer 40-stündigen Fahrt pinkeln…

3) ESSEN
Subba. Sogar für den Vegetarier unter uns. Wir sind sehr experimentierfreudig.
Vor allem die muslimischen Restaurants haben es uns angetan. Ban foushou (Tofurinde mit Sellerie), Spinat mit Erdnüssen, breite Nudeln mit Ei, Wong Tongs, Hot Pot, Congee (ach nein, die chinesischen Begriffe hab ich jetzt schon wieder vergessen, keine Garantie). Man kann sich alles meist über bebilderte Speisekarten mit Zeichensprache bestellen und zahlt am Ende für 2 Leute ca. 2 bis 10 EUR inkl. Getränke. Gewöhnunungsbedürftig war für mich die Soyamilch im Becher, aber auch die find ich inzwischen ganz prima. Starbucks, McDonalds (wenn auch unschlagbar billig), KFC und Pizza Hut haben wir bisher erfolgreich gemieden.

4) BETTEN
Das muss kurz erwähnt werden… alle bisherigen Betten in den Hotels und Backpackers, ja sogar im Zug, waren spitzenmässig… Nix durchhängende Matratzen und so! Insofern vermissen wir auch unser Bett zuhause noch nicht wirklich, eher den Milchkaffee und die schöne zitronengelbe Nespressomaschine ;-(