Ecuador, Teil 3: Fons-Time

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Nach Mama Mayerhofer auf Bali, nun also der 2. Besucher aus der Heimat. Die Überraschung war groß, als die eMail kam mit “Hey Mann, ich hab den Flug gebucht”, die Vorfreude auf Alfons sowie die anschließende Freude über geänderte Pläne (wir hätten wohl sonst nie das Hinterland Ecuadors gesehen) dann um so größer.

Nach 2 Tagen Akklimatisierung und Jetlag-Überwindung in Quito ging es auch gleich nach Santo Domingo de los Colorados, der wohl hässlichsten Stadt Ecuadors. Aber wir sind ja nicht zum Sightseeing hier, sondern um Weihnachten in einem Kinderheim für Jungs (Hogar de Jesus, unterstützt von einem Verein in Vaterstetten, www.copa-padre-fink.de) zu verbringen. Eine sehr intensive, schöne und vor allem anstrengende Erfahrung. Denn ist man gerade nicht beim Tisch decken, abwaschen oder Papaya schneiden für 60 Leute, muss man Fußball oder Basketball spielen und den Jungs hinterherlaufen, denen man gerade seine Kamera geliehen hat… Es war wirklich unglaublich zu sehen, wie diszipliniert und rücksichtsvoll ein Haufen von 50 Jungs zwischen 5 und 18 Jahren sein kann. Wir konnten einen kleinen Einblick gewinnen – danke Teresita und Günni, haben das Ganze sehr positiv wahrgenommen und mussten endlich mal an Weihnachten keinen Alkohol trinken…

Von dort aus ging’s zurück ins Hochland, aber diesmal noch höher: 3500m, in den Secret Garden im Cotopaxi Nationalpark (der wohl bekannteste Vulkan Ecuadors). Komplettes Kontrastprogramm, aber einfach unglaublich… Ein Hostel wie im Bilderbuch, das wohl beste Essen seit wir in Ecuador sind, nette Leute und ein Haufen Spaß. Den Cotopaxi haben wir zwar leider nicht bestiegen, aber dafür eine legendäre Mountainbikefahrt… Alles, an was wir uns erinnern: Nass, kalt und nass!

Stopp 3 war der kleine Touristenort Banos, in den Bergen – von vielen Seiten empfohlen, aber außer der spektakulären Lage können wir die Begeisterung nicht ganz verstehen… Das Ende dieser Etappe war eine Busfahrt nach Riobamba mit einer kranken Julia und – wir weinen immer noch – der gestohlenen Kamera… Nichts vorzuwerfen, die Jungs sind einfach zu clever, aber Grund für großes Selbstmitleid, v.a. da sich die Neubeschaffung eher schwer gestaltet (jetzt wär ein Zwischenstopp in Hongkong nochmal recht).

Nach längerem Hin&Her haben wir uns schließlich entschieden, Silvester in Cuenca zu verbringen. Wir waren schon sehr skeptisch, da wir von den bisherigen ecuadorianschen Städten eher enttäuscht waren, aber da wartete eine sehr positive Überraschung auf uns: Cuenca ist mit Abstand die schönste Stadt mit kolonialer Altstadt, anderen Leuten, anderem Style, anderen Bars… Silvester wird zwar nicht groß gefeiert, ist eher ein Familienfest, trotzdem hatten wir eine kleine Samba-Einlage, brennende Puppen an jeder Straßenecke und den Moderator der Nacht auf unserer Seite: “Donde es Alemana?”

Leider sind alle Bilder, die wir mit unserer guten Kamera geschossen haben von dieser Zeit weg… Kleines Trostpflaster sind die Fotos von den Kompaktkameras, die recht fleißig im Einsatz waren (Danke auch Alfonso!). Mal schauen wie wir das in den nächsten 4 Monaten hinkriegen!

Die 2 Wochen “Fons Time” waren spitze. Cool dass du da warst, Fonsito.

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ENGLISH VERSION

After the visit of Mama Mayerhofer in Bali, our second visitor from home came to Ecuador. It was a big surprise when we got the eMail “hey guys, i’ve booked the flight…”, but then – after changing and adapting travel plans – we were really looking forward to see Alfons. Without him we never would have seen the highlands of Ecuador what is definitely one of the country’s highlights…

We spent two days of acclimatization in Quito before we headed to Santo Domingo de los Colorados, the probably ugliest city in Ecuador. But we didn’t come for sightseeing, but for celebrating Christmas  in a childrens’ home for boys (Hogar de Jesus, supported by a club of Vaterstetten, www.copa-padre-fink.de). That was an intense, nice and exhausting experience. When we were not busy with serving plates, washing dishes or cutting tons of papayas, we had to play soccer or basketball… or try to catch the boys who disappeared with our cameras for taking many, many pictures. It was really incredible to see how disciplined and respectful 50 boys between 5 and 18 years old can be… Still we could get a deeper insight and experienced something far apart from the touristic scene – thanks to Teresita and Günni.

From there we started the next trip to the highlands, but even higher than Quito: at 3500m we spent 4 days at Secret Garden Cotopaxi (the most famous volcano in Ecuador), a very decent hostel with the best food we had in Ecuador, many nice people and a lot of fun. Unfortunately we didn’t climb Cotopaxi but at least we had a legendary mountainbike ride… all we can remember: Wet, cold and wet!

Stopp n° 3 was a tiny touristy mountain village called Banos. Recommened by many people, we can’t share this but have to admit that the location in a steep valley is really spectacular. By the end we had an unpleasant busride where they stole our camera… the guys are far too clever… and we still cry, above all because it’s kind of complicated to replace it her in central america (a hong-kong stop over would be nice now).

After back and forward planning for a while, we decided finally to spend New Year’s Eve in Cuenca. We were a bit sceptical, because the other Ecuadorian cities didn’t blow our minds, but in Cuenca, we had a real positive surprise: By far the nicest city, beautiful colonial old town, different people, different style, different bars… New Year wasn’t a huge big party, but still we had a salsa dance, burning puppets at every corner of the streets and the moderator of the night on our side: “Donde es Alemana?”

Bummer, all the pics of our good camera are gone… but luckily we shot quite a lot of photos also with our small compact cameras (Also thanks to Alfonso!) Let’s see how we gonna work that out for the next 4 months.

The 2 weeks “Fons Time” were amazing. Thanks for coming, Fonsito.

Ecuador, 2. Teil: Galapagos – Wie die Tiere…

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Gleich vorne weg: Galapagos ist kein karibisches Inselparadies mit weißen Stränden, Palmen, Hängematten und Bikini-Mädels… Die Galapagos Inseln sind teils grau und trocken, teils grün und feucht, haben etwas Mystisches und sind unglaublich faszinierend.

Normalerweise bereist man dieses Archipel mit dem Boot: mindestens 5 Tage lang werden die Inseln angefahren, mit 2 Aktivitäten pro Tag (Landbesichtigung oder Schnorcheln). Wir haben uns allerdings für die indivuelle (und günstigere) Art entschieden: Flug gebucht, ein paar Tage auf der einen Insel (Santa Cruz), ein paar Tage auf einer anderen (San Cristobal) und Tagestouren unternommen. Das war eine sehr gute Entscheidung, weil wir nur so auch ein bisschen in das (vorweihnachtliche) Inselleben eintauchen und einen genialen Tauchausflug erleben durften. Mit einer super Truppe ging es an diesem Tag von San Cristobal aus zum Kicker Rock (Leon Dormido) und eingepackt in dicke Neopren-Anzüge, Handschuhe und Mützen ging’s zusammen mit den Seelöwen runter zu den Haien, den Rochen, den Schildkröten und den vielen bunten Fischschwärmen. A day to remember…!!!

Das Faszinierende an diesen Inseln ist die Tierwelt, der man auch als Mensch zu 100% angehört. Damit meinen wir, dass die Tiere einfach keine Angst vor uns Menschen haben und man dadurch ganz anders “integriert” wird – eine komplett neue Erfahrung! Die Seelöwen spielen mit dir beim Schnorcheln, die Schildkröten ziehen den Kopf nicht ein und plötzlich wird auch ein kleiner Spatz zu einem sehr interessanten Geschöpf, weil er fast auf deiner Hand landet und sich nicht mehr weg bewegt.

Unser “Reiseführer” für die Tage auf Galapagos war der gute alte Darwin, der in größter naturwissenschaftlicher Detail-Verliebtheit die Unterschiede der Riesen-Schildkröten von Insel zu Insel oder die Eigenschaften der Leguane beschreibt… Perfekt!

Man braucht ein paar Tage, um das Besondere der Inseln spüren und genießen zu können, aber dann ist es einfach wirklich unglaublich! Vor allem auf San Cristobal könnte man es gut noch länger aushalten, wenn man dann auch das Surfbrett dabei hätte für diese perfekten Wellen…

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ENGLISH VERSION

First of all: Galapagos is not a Caribean paradise with white beaches, palmtrees, hammocks and girls in bikinis… The Galapagos Islands are partly grey and dry, partly humid and green, have somehow a mystic character and are unbelievably fascinating.

Normally you go there with on boat cruise: at least 5 days you live on the boat and head to different islands, with two activities per day (snorkelling or inland tour). We did it in a different – and cheaper – way: we just booked a flight, spent some days on the one island (Santa Cruz), some days on the other islnd (San Cristobal) und did some day trips. This was a very good decision as, like this, we got the chance to live the (pre-christmas) life on the islands and to go on a awesome diving trip. With a very nice group of people we left this day for Kicker Rock (Leon Dormido) and packed in thick wetsuits, gloves and huts we went down together with the sea lions to the sharks, the rays, the turtles and the many, colorful schools of fish. A day to remember…!

The real fascinating thing about the islands is the fauna to which you as a human being belong to for 100%. That means that the animals don’t have fear and you get “integrated” in a completley different way than ever felt before! The sea lions play with you while snorkelling, the turtles don’t hide and even the smallest bird gets interesting when he almost sits on your hand…

Our travel guide for those days was good old Darwin who described the differences of the turtles from island to island and the characteristics of the iguanas in painful detail… perfect!

You need a few days to feel and enjoy the special character of those islands, but then it is really incredible! Especially on San Cristobal we could easily stay some more days, above all if we had our surfboards for those perfect waves…

Ecuador, Teil 1: Küste und Spanisch

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Unglaublicherweise sind wir jetzt schon fast 4 Wochen in Ecuador – unser mehr oder weniger zufälliger Startpunkt in Südamerika. Irgendwie fehlen uns trotz dieser einigermaßen langen Zeit hier bisher die Bilder… liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir uns bisher gar nicht soviel in diesem Land bewegt haben, und wenn dann hauptsächlich mit Nachtbusaktionen.

QUITO: Die Hauptstadt Ecuadors auf knappen 3.000m. Das war vor allem am ersten Tag extrem anstrengend, da pumpt das Herzerl ganz schön, nach 6 Monaten auf sea-level. Die Lage der Stadt in den Anden mit dem Cotopaxi Vulkan im Hintergrund ist wirklich sehenswert. Ein bisschen schade ist, dass man von jedem gleich erzählt bekommt wie gefährlich es dort ist und dass man v.a. abends keinen Schritt zu Fuß zurücklegen sollte. Aber ist halt eine südamerikanische Grossstadt. Toitoitoi, bisher nix passiert außer einem offenen Rucksack, den wir aber gleich bemerkt haben.

MONTANITA: Der kleine Ort an der Südküste, berühmt berüchtigt für Parties. Dort haben wir fast drei der vier Wochen verbracht und jeden Tag gefeiert bis wir nicht mehr konnten 🙂 Nein, im Ernst, wir sind außerhalb der Saison gewesen, hatten eine nette Unterkunft, eine noch nettere Spanischlehrerin, hin und wieder Yogastunden in der früh und ein paar Wellen vor der Tür. Da kann man schon mal bleiben… Das mit dem Feiern hält sich in Grenzen, sind ja inzwischen auch schon bisserl älter und brauchen nach 3 Mojitos mit Billig-Rum ein paar Tage zur Erholung.

MOMPICHE: Ein noch kleinerer Ort an der Nordküste, von dem wir uns etwas mehr erhofft hatten. Okay, die Welle dort ist der Hammer, aber die ganze Atmosphäre ist eigenartig und irgendwie unangenehm. Sicher, auch hier ist Vorsaison, aber dass man gleich so unfreundlich behandelt wird und keinerlei Hab und Gut außer Augen lassen darf, ist dann einfach anstrengend. Deshalb sind wir gleich wieder nach Montanita.

GARUA: Auch wir dachten naiverweise, dass es an der Küste in Ecuador immer sonnig, aber nein… Die Küste steht unter Einfluss des bekannten Humboldtstromes, der zwischen 300 und 600 m Höhe von April bis Ende Dezember einen ziemlich zählen Hochnebel (sog. Garua) verursacht. Das macht es einerseits auch ganz angenehm mit so 24 Grad tagsüber (und somit Surf- und Sport-Möglichkeit den ganzen Tag), aber so ein bisschen sehnt man sich dann doch auch nach Sonne und blauben Himmel in diesem ganzen Grau.

STROMVERSORGUNG: Der Strom Ecuadors wird ausschließlich über Wasserkraftwerke produziert. Es regnet aber zu wenig, deshalb muss Strom gespart werden. Anfangs ziemliches chaotisch, inzwischen doch ziemlich regelmäßig, wird immer in bestimmten Teilen des Landes der Strom angeschaltet. Das beinträchtigt an den Küstenorten auch das Wasser, welches über Pumpen in die Leitungen kommt, d.h. wenn kein Strom, dann auch kein Wasser. Im Urlaub ja alles noch ganz nett, in den Städten durchaus auch mal problematischer, aber irgendwie scheinen die Ecuadorianer doch etwas lockerer zu sein als wir daheim und nehmen es mit einem Lächeln hin.

ESSEN: Die 6 Monate Asien machen es hier wahrscheinlich noch ein bisschen schwerer… Die Variation, der Geschmack, alles a bisserl fad. Reis, Bohnen, Pommes, Fisch und Huhn. Aber nicht, dass ihr glaubt, der Fisch kommt immer frisch direkt aus dem Meer vor der Tür… Nein, schön eingefroren, paniert und frittiert. Wir verhungern auch hier nicht, aber sehnen uns doch ein bisschen nach dem leichten, gefühlt gesunderen, asiatischen Essen mit viel Geschmack und Gewürzen zurück, und gehen sooft möglich auf die frischen Fruchtsäfte, die wirklich der Hammer sind (solange man nicht vergisst, sie ohne Zucker zu bestellen).

Nächste Woche geht es weiter, denn Ecuador hat ja noch um einiges mehr zu bieten… Next stop: Galapagos!!!

Ach ja: unter allen, die Kommentare hinterlassen, verlosen wir eine Überraschungsweihnachtsgeschenk (mal schauen, ob dieser Trick auch bei privaten Blogs funktioniert…)

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ENGLISH VERSION

Unbelievable – it’s already our fourth week here in Ecuador, that more or less accidently first stop for us on our trip through south and central america. Somehow we didn’t shoot too many photos yet. Probably because we didn’t move too much in that country – and if we moved we spent time in night buses.

QUITO: Ecuador’s capital lies on almost 3.000 meter over sea level. Pretty exhausting for us on the first day … The city in the Andes with its Cotopaxi volcano in the background is really nice. A little bit sad that everybody tells you how dangerous it is there and that you shouldn’t walk one meter by yourself at night. Well, that’s simply a big city in South America. Good luck till now – nothing happened ecxept one of our backpacks that a girl on the street already openend (they are so fast …!) but we recognized early enough.

MONTANITA: The small village on the southern coast – pretty famous for its party crowd. We spent there almost three weeks and partied every night till dawn 🙂 No, no, we’ve not been there in high season and we had a very nice place to stay, an even nicer spanish teacher, a few yoga classes and some good waves just in front of our door. That’s a good set up and you can easily spend some good time there. Party for us is very limited – looks like we are getting older and need already a few days for recovery after 3 Mojitos.

MOMPICHE: Even smaller than Montanita on the northern coast. And actually we hoped it’s a little nicer than it actually was. Well, the left pointbreak there is incredible good but somehow the whole atmosphere was strange. The people were kind of unfriendly and we didn’t feel really welcome. So, we changed location again and went back to lovely Montanita.GARUA: Also we thought that the ecuadorian coast is sunny most of the year – but no. The coast is highly influenced by the famous Humboldt current who causes a kind of high altitude fog between April and end of December – the so called Garua. On the one hand side that’s pretty nice because with an average daily temperature of 24 degrees celcius you can do sports the whole day long outside but on the other side you are longing a bit for blue and sunny skies.

ELECTRICITY: Ecuador only gets its power from hydroelectric power plants. But this year is far too dry and absolutely no rain in the mountains. That’s why they have to save electricity. In the beginning chaotic, after a while pretty regular, they turned off power. At the beach, that does not only affect the lights and the TV, but also the water – for holidays even funny, not for the bigger cities. Still, the ecuadorians seem to be more relaxed than we at home and just keep on smiling and adapt to the situation.

FOOD: Six months in Asia don’t make it easier… The variations, the taste, over here it all is a bit boring. Rice, beans, fries, fish and chicken. But don’t think that they serve just fresh fish from the ocean nearby, no, nicely frozen, fried and “apanado”. We definitely don’t starve over here, but miss a little bit the lighter, healthier (at least what we think) Asian food with these fresh, surprising taste and different ingredients. As often as possible we choose the frsh fruit juices and smoothies which are really great as longs as you don’t forget to order them without sugar.

Next week we gonna start moving again … Galapagos!!! We are really looking forward to that.

Ah, yes – between all people who leave a comment under this post, we give out a christmas surpris (let’s see whether this trick also works on private blogs 🙂