Yunnan – changing plans

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So, endlich kommt der Tag, an dem wir Peking verlassen. “Endlich” vor allem deshalb, weil wir ja eigentlich schon einen Tag früher Richtung Tibet wollten, aber das war ja dann die Sache mit der Einreisegenehmigung und diesen ganzen Bestimmungen für das “Dach der Welt”, die es für uns zu teuer gemacht haben.

Deshalb nun in den Südwesten, nach Kunming. Um halb fünf Uhr nachmittags geht der Zug, um 3 Uhr steigen wir ins Taxi. Um halb vier bekommt Julia die Krise… Das schaffen wir niemals, wir stehen praktisch nur im Stau. Hektische Anrufe zum Übersetzer Steve, der dem Taxifahrer die Lage erklärt, aber nix ändern kann. Wir schaffen es aber tatsächlich. In letzter Sekunde springen wir in den Zug und quetschen uns mit unserem Gepäck durch gefühlte 20 voll besetzte Liegwägen, wo uns von allen Seiten Chinesen angrinsen und es nicht fassen können…
Die restlichen 39,5 Stunden der Zugfahrt verlaufen friedlich mit viel Schlaf und intensiven Gesprächen mit den chinesischen Kollegen.
Am übernächsten Tag erreichen wir morgens Kunming und steigen in unserem ersten Backpacker Hostel ab – gewaltig! So soll es sein… Gemütlich, groß, billig, sauber, prima Doppelzimmer mit Laundry Service, Welcome Coffee und – REGEN. Aber perfekt, der Tag vergeht easy mit der weiteren Reiseplanung. Wir entscheiden uns für die weniger touristische Variante und reisen nicht in den Nordwesten Richtung Tibet (Dali, Lijang), sondern Richtung Grenze von Laos, nach Jinghong.

Genau dorthin bringt uns ein 10-stündige Busfahrt im sog. “Sleeper”. Also nix sitzen, sondern im Bus liegen – ziemlich gemütlich, aber aufgrund der nicht ganz so idealen Straße nicht wirklich “sleepy”. In Jinghong erwarten uns ca. 30°C abends um 9 Uhr und ein noch billigeres Hostel mit nur chinesischen Studenten… Ja, wo sind sie denn alle die Touristen? Weiße Touris sind innerhalb der nächsten paar Tage an einer Hand abzählbar . Aber so wollten wir das ja!

Hier in Jinghong soll man also super Mountainbiken und Wandern können. Das müssen wir natürlich auch sofort ausporbieren und fahren am nächsten Tag mit dem geliehenen Bike in die umliegenden Dörfer – bei größte Hitze. Schön, dass es zwischendruch regnet und wir ein bisschen nass werden. Schön auch, dass es in jedem noch so kleinen Dorf einen Kiosk gibt, der dem Unterzucker mit Cola, süßer Sojamilch (ja, das ist inzwischen mein Lieblingsgetränk!) und Nudelsuppe entgegen wirkt. Nach diesem Tag der Eingewöhnung geht es am nächsten Tag los auf die Wandertour mit unserem weiblichen Guide namens Sara.
Sara ist Besitzerin des Forest Cafes (www.forest-cafe.org) in Jinghong, spricht perfekt Englisch, hat ihren Freund in Berlin und führt uns 2,5 Tage durch die Bergdörfer im chinesischen Nirgendwo. Das ist mal UNGLAUBLICH – wie im Film! Da soll noch einer sagen, in China gibt es nichts  Ursprüngliches mehr… Es waren wirklich fantastische Tage und jedem, der nach China kommt, sei etwas derartiges unbedingt empfohlen. MEGA! Die Fotos hier geben etwas Einblick. Und sowas geht auch nur mit Guide, der die Leute, die Dörfer und die Wege kennt und Chinesisch bzw. Dai spricht.

Jetzt geht es weiter nach Laos, ein Land, das erst vor einer Woche wirklich auf der Weltkarte erschienen ist – große Vorfreude!

Kunming:
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Jinghong & around:
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ENGLISH VERSION:
Finally we are leaving Beijing. “Finally” because we wanted to leave Beijing already one day earlier to head to Tibet. But the whole trouble of getting a permit would have made the trip to “the roof of the world” too expensive for us.

That’s why we went south west – to Kunming. Our train leaves at 4.30 pm. At 3 pm we are entering the taxi. At half past 3 Julia is almost freaking out, breaking down, hating Beijing… Traffic jam. Our taxi needs about 45 minutes for 250 meters. We are calling “Translator Steve” to talk to the taxi driver and explain him the situation. We are sure not to do it and already talking about another day in Beijing. But unbelievably… we did it. We jumped in the train last second and head fully stuffed trough 20 packed waggons.
The other 39,5 hours were really nice and filled with a lot of sleeping and having intense conversations with our chinese neighbours:-) By the way… no white guys anywhere.

To Jinghong we take a sleeper bus, i.d. not sitting in the bus but lying and trying to sleep. As we get off the bus at 9pm we get hit by 30°C and head straight to our next hostel… even cheaper, just chinese students. Again: no white guys anywhere!

Jinghong is recommended for good mountain biking and hiking – of course, we have to try… The next day we rent a bike and cruise through the small villages around the city. Good luck that we can find in any village a small place to buy coke, soy milk or noodles what keeps us alive in this big heat. After this day of adjusting we start a 3 day hike with Sara, our guide. Sara runs the Forest Cafe in Jinghong (where you can book trekking tours etc.), speaks a perfect English and guides us for 3 days through mounatin villages and ethnic minorities in the Chinese nowhere. It’s fantastic, incredible, awesome – like an old movie! So nobody can tell us anymore that there is nothing original left in China. Hope the pictures can give you some impressions… We just can highly recommend a tour like this one to all of you travelling to China. But take a guide… he knows the mountains, the villages, the trials, the people and – above all the language. It’s really worth it.

Next destination is Laos, a country that was not on our map one week ago… – looking forward…!